Am
Samstag morgen den 19. November 2005 war es wieder soweit. Fast gleichzeitig unpünktlich
gegen 10.30 Uhr trafen sich am Ochsenstall in Unterstmatt die schachverrückten Spieler
des Schachclubs Weitenung zum traditionellen Schach-Hütten-Blitz- und
Schnellschach-Wochenende. Wolfgang Bodemer, Marcus Metz, Bernhard Peter, Michael Terlaak,
Gerhard Gorges, Karl Eberle und zumindest bis Abends noch Albrecht Gack konnten gerade
noch die Zimmer für die Übernachtung beziehen, als auch schon Wolfgang mit seinem straff
durchorganisierten Theorie-Unterricht begann. Nachdem sich nach ca. 2 Stunden fast alle
darüber einig waren, dass die Läufer- und Springer-Endspiele logisch und garnicht so
schwer seien, trafen auch noch Bruno Reck und Alfons Meier ein.
Nach nur ein paar lockeren Aufwärm-Blitz-Partien stärkten sich zunächst die meisten an
einem Eimer Erbsensuppe. Im Anschluss konnte mit vereinten Kräften Wolfgang und Bernhard
von Ihrem täglichen 4 stündigen Mittagsschläfchen abgehalten werden und es ging durch
ca. 15 cm Neuschnee hoch auf die Hornisgrinde. Auf dem Aussichtsturm wurde dann ebenfalls
fast schon traditionell die nächste Runde des Vereinspokals ausgelost.
Auf dem Rückweg konnten die erfahreneren Hüttenwochenend-Teilnehmer mit einem leichten
Anflug von Panik verhindern, dass sich Bernhard Peter mit einer Alternativ-Route als
Rückweg durchsetzen konnte. So gelang es auch ohne Probleme planmäßig nach ca. 2,5 Std.
Fussmarsch wieder auf der Hütte anzukommen. Der Abend sollte mit einem 25 Minuten
Schnellschachturnier über 7 Runden ausgefüllt werden. Nur durch ein kurzes Abendessen
unterbrochen spielte man dann bis ca. 1 Uhr, um dann doch wieder festzustellen, dass Bruno
im Schnellschach nicht zu schlagen ist. Der geteilte 2. Platz ging an Wolfgang und Marcus,
wobei der Autor an dieser Stelle feststellen möchte, dass normalerweise bei
Punktgleichheit der direkte Vergleich zählt (den Marcus sehr deutlich für sich
entscheiden konnte).
Müde gingen nach dem Turnier die meisten schlafen, aber bis hoch unters Dach war noch
lange das leise klicken einer Blitz-Uhr zu hören......
Der nächste morgen brachte zunächst ein ausgiebiges Frühstück. Bernhard kam direkt aus
dem Schnee an den Frühstückstisch. Seit er selber keine Brötchen mehr backen muss,
nutzt er die gewonnene Zeit am morgen für lockere Laufübungen bei minus 5 Grad durch den
Schwarzwald. Eigentlich wollten sich noch weitere Schachkollegen an dem morgendlichen
Trainingslauf beteiligen, aber leider hatte man sich wohl unglücklich verpasst und so
schliefen die anderen noch etwas weiter.
Gestärkt durch das Frühstück lauschten alle zunächst den Ausführungen von Bruno zu
den neuen Schachregeln. Anschließend kam es endlich zum heiß ersehnten Finale auf der
Hütte, dem Hüttenblitzturnier. In 14 Runden, jeder gegen jeden, mit Hin- und Rückrunde
sollte der Hüttenblitzmeister gefunden werden. Nur durch ein kurzes Mittagessen
unterbrochen blieb es bis zum Schluss spannend. Am Ende lagen Wolfgang und Marcus
punktgleich auf Platz 1 vor Bruno. Da beide auch im Turnier jeweils eine Partie
gegeneinander gewonnen hatten, musste eine Entscheidungspartie den Sieger ermitteln. Am
Ende hieß dieser Wolfgang Bodemer, der mit Tränen in den Augen die Glückwünsche und
Ovationen der anderen Mitspieler entgegen nahm.
Am Sonntag um 14.00 Uhr fand dann das Hüttenwochenende 2005 sein Ende und es gingen alle
mit der Überzeugung nach Hause, dass es wieder mal ein schönes und abwechslungsreiches
Schachwochenende war. Da auch die Teilnehmerzahl wie in den Jahren davor erfreulich war,
werden auch nächstes Jahr sicher wieder Wanderer und Bergsteiger verwundert aufschauen,
wenn Sie auf einer Hütte im Schwarzwald auf Weitenunger Schachspieler in Aktion stoßen.
(Marcus Metz)
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